Weil Papier ein knapper Rohstoff war, weil die Druckindustrie fest in den Händen der staatlichen Behörden war und weil die Möglichkeiten für Werbung absolut beschränkt waren, haben Künstler in Ostdeutschland vor der Wende ihre Ausstellungen selten beworben. Künstlerplakate im Bogen- oder Rollenoffsetdruck waren bei Personalausstellungen die absolute Ausnahme.
Der Kunstbetrieb der bildenden und angewanden Kunst wurde zu 99% über den staatlichen Kunsthandel, Stadtbezirksgalerien u. a. von staatlicher Seite dirigiert. Erst Mitte der 80er Jahre entstanden Galerien auf Eigeninitiative, z. B. Eigen Art, Buchhandlung Tannert und Wohnmaschine. |
 |
 |
 |
Der sozialistische, staatliche Kunsthandel hatte auch die Aufgabe „für jedermann und den kleinen Geldbeutel“ Kunst anzubieten. So entstand Kunst nicht nur in Form von Unikaten, sondern die Künstler produzierten meist auch Druckgrafiken. Das große Handwerk der Druckgrafik wurde an den Kunsthochschulen im Osten Deutschlands gelehrt und von den Künstlern gepflegt und weiterentwickelt.
Wenn Galerie und Künstler die Ausstellung für einen besonderen Anlass hielten, wurden Künstlerplakate als Druckgrafik hergestellt. Oft nur mit einer Auflage von 50 Exemplaren dafür signiert, datiert und nummeriert als Siebdruck, Radierung, Lithografie oder Linolschnitt. |